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Bericht BFK Segelkunstflug

Bericht BFK Segelkunstflug

Anreise

Nick, Timm und ich machten uns zu dritt am Sonntagnachmittag auf den Weg zum Flugplatz nach Hausen am Albis. Nach zwei bis drei Fehlversuchen die korrekte Strasse zu treffen, erreichten wir um ca. 16:30 den Flugplatz. Um 17:00 gab es ein kurzes Vorstellungsbriefing und wir lernten die anderen Teilnehmer kennen. Danach hatten wir genügen Zeit unsere Zelte auf dem Flugplatz aufzustellen und uns einzurichten. Zelte aufbauen macht hungrig und somit bestellten wir uns beim nächsten Pizzahaus eine Pizza und genossen diese. Nicht nur wir waren hungrig, sondern auch die vielen tausend Tigermücken, welche die ganze Woche eine sehr grosse Plage waren. Anschliessend gingen wir zu Bett, wobei zu Bett «gehen» rhetorisch gemeint ist, da in der Nacht drei violette Gewitterzellen über den Flugplatz fegten und unser Zelt praktisch in einen See verwandelt wurde.

Violette Gewitterzelle
Timm mit dichtem Dach über Kopf

Tagesablauf

Treffpunkt auf dem Flugplatz war immer um 07:30 für ein sehr kurzes Tagesbriefing und anschliessend wurden die Flieger aus dem Hangar geräumt. Erster Start war jeweils um ca. 08:00. Geflogen wurde am Anfang mit zwei DG1000, einer ASK -21 und am letzten Tag mit dem MDM-1 Fox. Wir wurden in Dreier- und Vierergruppen eingeteilt, wobei jede Gruppe an einem Tag die Startliste schreiben musste. Von 12:00 – 14:00 war Mittagspause. Während dieser Zeit wurden wir von drei sehr netten Köchinnen bekocht und verwöhnt. Ab 14:00 bis 18:00 wurde wieder intensiv geflogen. An einem Tag konnten wir bis zu 50 Flüge absolvieren. Am Abend, nach dem alles retabliert und geputzt war, trafen wir uns wieder zum Debriefing. 

Ein Amuse-Bouche unserer Köchinnen

Montag, 15.08.

Dieser Tag bekommt ein eigenes Kapitel, da er für uns sehr speziell war. Nicht nur waren wir sehr müde von der Gewitternacht, sondern war auch dieser Tag nur von Dauerregen gekennzeichnet und somit klöpften wir die ganze Kunstflugtheorie an diesem Tag durch. Ganz harzig wurde es nach der Mittagspause, als Manfred Echter (ein wahrer Kunstflugcrack) uns die verschiedenen Kunstflugfiguren in seiner Präsentation erklärte. Tut uns leid Manfred, aber wir können dir nicht versprechen, dass wir die ganze Präsentation mitgekriegt haben :). Jedoch hatten wir nach diesem Tag die trockene Theorie geschafft und so konnten wir uns auf eine Woche fliegen freuen. 

Geschlafen wurde übrigens auch im Theorielokal, da unser Zelt immer noch durchnässt war.

Nick und Timm beim Plantschen

Fliegen

Die SGO-Mafia wurde in eine Gruppe mit der DG1000 eingeteilt, was uns am Anfang etwas das «Muffesuuse» hervorrief, da wir dieses Modell so gar nicht kannten. Jedoch nach einer Einführung am Boden und der ersten Landung war die Nervosität verschwunden und wir konnten uns auf den eigentlichen Zweck fokussieren: den Kunstflug. Die Kunstflugbox erstreckte sich von Sihlbrugg bis zum Flugplatz.

Kunstflugbox

Stefan, unser Fluglehrer, machte uns gleich klar, dass er nicht lange rumtrödeln will und uns gleich auf den Rücken drehen wird. Die ersten Flüge hatten alle den gleichen Ablauf: Zuerst wurde die Vrille mit max. 2 Umdrehungen eingeleitet, danach durften wir auf dem Rücken dem Albis entlang zum Flugplatz fliegen und zum Abschluss wurden noch Grundfiguren wie die Chandelle, Lazy-Eight oder Wingover geflogen. In der nächsten Phase richtete sich der Schwerpunkt auf Looping und Reversement. Zu unserem Erstaunen funktionierte bei allen dreien das Reversement gleich beim ersten Versuch, obwohl uns die Kunstflugfluglehrer in der Theorie gesagt haben: «Das Reversement fliegt man 40-mal, bevor es beim 41sten Mal erst klappt!» Darauf aufbauend kamen Figuren wie Rollen, Immelmann, Cuban-Eight und Retournement, welche dann zum Hauptfokus der BFK Woche wurden. Als diese auch sicher geflogen wurden, konnten wir unser erstes Kunstflugprogramm fliegen. Wir haben uns für das Sportsmanprogramm der SM Thun entschieden, da es verschiedene Figuren kombinierte und uns sehr viel Freude bereitete es zu fliegen. Einmal das Programm geflogen, meinte Stefan wir dürfen den nächsten Flug solo bestreiten.

Nick und Stefan kurz vor dem Start
Sportsmanprogramm
Figur 1: 45°/30° ab
Figur 2: gestossener Humpty
Figur 3: Käseecke mit einer halben Rolle aufwärts 
Figur 4: Zweizeiten Rolle
Figur 5: Reversement
Figur 6: Looping
Figur 7: Wingover
Figur 8: Halbe Rolle Rückenflug
Figur 9: Halber Kubaner mit dem Rücken beginnend

Zum krönenden Abschluss konnte jeder von uns noch einen Flug im MDM-1 Fox machen. Wir waren verblüfft wie agil und «einfach» ein richtiges Segelkunstflugzeug die verschiedenen Figuren fliegt. Nur zum Landen war er ein kleiner Bock, da er im Geradeausflug fliegt wie ein fallender Stein und die Anflugsgeschwindigkeit bei ungewohnten 120 km/h liegt.

Timm nach dem 6. Flug
Patrik in der Rolle
Nick mit Manfred Echter im Fox

Abschluss und Danksagung

Am letzten Tag gab es ein kurzes Wochen-Debriefing, bei welchem wir unsere Meinung zu dem BFK mitteilen durften. Anschliessend erledigten wir den Papierkrieg und alle von den Anwärtern erhielten den Kunstflugeintrag ins Flugbuch. 

Abschliessend können wir, sagen, dass es eine fordernde, lehrreiche, aber auch sehr teure Woche war. Nick, Timm und ich gingen am Samstag glücklich und zufrieden vom Platz und freuen uns die gelernten Figuren über Olten zu zeichnen.

Danken wollen wir unserem Fluglehrer Stefan Heldstab, welcher mit uns über die Woche mehr als 50 Flüge gemacht hat und unsere Ambitionen unterstützte und uns forderte. Des Weiteren wollen wir Sergio Magaldi und Christian Schmid für die ganze Kursorganisation, sowie B.-J. Minder für die Kommunikation auf dem Platz und die Rechnungsführung danken. Nicht zu vergessen ist Manfred Echter, er hat mit seinem enorm grossen Wissen und Erfahrungen einen grossen Beitrag am Erfolg beigetragen. Herzlichen Dank Manfred! Ein grosses Dankeschön widmen wir dem Küchenpersonal, welches uns tagtäglich mit super Essen verwöhnte und allen anderen Kursteilnehmer für die grossartige Kameradschaft.

Erfahrungen und Text von: Nick Bachmann, Timm Bachmann und Patrik Frey

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