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Geschichtliches

Der Traum vom Fliegen ist uralt. Zahlreiche Luftfahrtpioniere von überall her versuchten schon immer zu fliegen. Diese tüftelten an vogelähnlichen Gestellen, womit sie zu fliegen versuchten. Einige waren erfolgreich, andere weniger. Anfangs 20. Jahrhundert, als die Ottomotoren aufkamen, wurden in der Luftfahrt die Motorflugzeuge wichtiger, welche die Segelflugzeuge in den Hintergrund drängten. Doch nach einer kurzen Pause begann der Segelflug wieder an Bedeutung zu gewinnen. Von da an wurden die Segelflugzeuge immer weiter entwickelt und so verbessert. Heute machen Segelflugzeuge knapp einen Fünftel aller Luftfahrzeuge in der Schweiz aus.

Wie funktioniert der Segelflug?

Der Segelflug ist das motorlose Fliegen, bei dem die Energie der Aufwinde in Höhe und Geschwindigkeit umgesetzt wird. Segelflugzeuge segeln, verlieren also grundsätzlich ständig an Höhe. Daher sind Segelflugpilotinnen und Segelflugpiloten auf Aufwinde angewiesen.  Beginnen wir beim Start. Das Flugzeug wird aus dem Hangar geholt. Der Pilot führt danach eine systematische Kontrolle aussen um das Flugzeug durch. Es ist dabei wichtig, dass keine Fremdkörper am Flugzeug sind oder die Struktur beschädigt ist. Anschliessend folgt eine Kontrolle im Innern des Flugzeuges. Dort steht vor allem das Cockpit im Vordergrund. Die Instrumente werden überprüft und auf den Flug vorbereitet. Eine saubere, gute Vorbereitung ist sehr wichtig für die Sicherheit. 

Bei uns in Olten wird ausschliesslich Windenstart betrieben. Das heisst ein Fahrzeug mit einer Winde steht jeweils am anderen Ende der Piste, dem Segelflugzeug gegenüber. Unser Pistenauto fährt dann jeweils zur Winde und zieht die beiden Seile aus. Wieder beim Flugzeug angekommen, werden die Seile vom Auto abgehängt und präpariert. Nun muss ein Seil beim Segelflugzeug unten eingeklinkt werden. Sobald Pilot und Windenführer bereit sind, geht es los. Das Seil wird erst langsam, dann schneller auf die Windentrommel gewickelt und das Flugzeug wird in Fahrt gesetzt. Beeindruckend, sowie anfangs gewöhnungsbedürftig, ist die extrem schnelle Beschleunigung. Innert drei, vier Sekunden wird das Segelflugzeug auf 80 bis 100 km/h beschleunigt. Sobald die Flügel genug Auftrieb produzieren, hebt das Flugzeug ab. Im Vergleich zu anderen Starts ist der Windenstart einiges steiler. Mit zunehmender Höhe (und zurückgelegtem Weg) nimmt der Anstellwinkel ab. Ist das Flugzeug über der Winde klinkt das Seil automatisch aus. Jetzt beginnt die Herausforderung: Sich in der Luft halten können. Die Pilotin, der Pilot versucht nun Aufwinde zu suchen. In Olten bekannt dafür sind zum Beispiel der Born oder Homberg.  

Durch Aufwinde kann man Höhe gewinnen. Irgendwann entscheidet die Pilotin, der Pilot die Aufwindregion zu verlassen. Man hat sich im Voraus überlegt, wie der Flug aussehen wird/was man vor hat. Möglich ist Vieles: Streckenflug, Kunstflug… Wie bereits erwähnt sinkt der Segelflieger, in der Regel mit 0,5 bis 3 Metern pro Sekunde. Daher hat die Pilotin oder der Pilot stets nach Hangaufwinden, thermischen Aufwinden und induzierter Thermik zu suchen, was nicht einfach ist, da Luft bekanntlich durchsichtig ist. Bei geeigneter Wetterlage kann man mit Wellenflug und dynamischem Segelflug Höhe gewinnen. Segelfliegen ist gerade wegen dessen Einfachheit so beliebt. Nicht selten kommt es vor, dass Pilotinnen und Piloten einen Ausflug machen und nach einer Zwischenlandung wieder zurückkehren am Abend. Ein anspruchsvolles, aber schönes Hobby!

Segelflug als Sport

Nach dem Erhalt der Segelfluglizenz gibt es die Möglichkeit sich in verschiedenen Sparten weiterzubilden. In den beiden Disziplinen Kunstflug und Streckenflug finden regelmässig Wettbewerbe statt. Gerade bei diesen Wettbewerben kommt dieser spannende Mix aus Teamsport und Einzelsport zum Vorschein: Am Boden ist man aufeinander angewiesen, in der Luft aber fliegt man “gegeneinander”. In der Segelfluggruppe Olten hat es in allen Sparten sehr erfahrene Mitglieder, die wertvolle Erfahrungen, sowie ihr Wissen sehr gerne weitergeben!


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